Um Ihre Dacheignung für Solarenergie zu ermitteln oder Ihr mögliches Solarpotenzial zu bestimmen, müssen Sie Ihre Dachneigung kennen.
In diesem Artikel erklären wir ausführlich, wie Sie die Dachneigung berechnen können und warum dies für Sie, Ihre Photovoltaikanlage oder andere Bauvorhaben von Bedeutung ist. Nutzen Sie zur einfachen Berechnung unseren Dachneigungsrechner.
Im Anschluss finden Sie unten noch die Formel und wichtige Tipps und Hinweise zum Thema.
Los gehts!
Die Dachneigung kann in Grad oder Prozent ermittelt werden. Unser Rechner berechnet beide Daten für Sie.
Hierfür müssen Sie nur zwei Daten eintragen. Geben die Länge (L) und die Höhe (H) in derselben Einheit (z. B. Meter oder Zentimer) an. Dabei müssen Sie allerdings nicht Ihr gesamtes Dach ausmessen. Ein kleiner Abschnitt reicht völlig aus.
Die Dachneigung ist für viele Bauvorhaben entscheidend.
Eine präzise Berechnung der Dachneigung in Bezug auf das Solarpotenzial kann den Gesamtertrag einer Photovoltaikanlage erheblich beeinflussen.
Indem die Solarmodule unter dem richtigen Winkel installiert werden, kann mehr Sonnenenergie eingefangen und in elektrische Energie umgewandelt werden. Das führt zu höheren Energieerträgen und einer verbesserten Rentabilität der Anlage.
Sie sollten daher den Neigungswinkel Ihres Daches kennen, bevor Sie eine PV-Anlage installieren. Nur so können Sie den korrekten PV-Ertrag ermitteln. Dies geht ganz einfach mit unserem kostenlosen PV-Ertragsrechner.
Inwiefern sich der Neigungswinkel (und natürlich die Ausrichtung Ihres Daches) auf Ihren PV-Ertrag auswirkt, wird hervorragend in dieser Neigungswinkeltabelle veranschaulicht.
Die Dachneigung ist der Winkel, der angibt, wie schräg ein Dach ist. Dieser Winkel bestimmt demnach, wie steil oder flach das Dach im Verhältnis zum Boden steht.
Sie müssen über die Dachneigung Bescheid wissen, wenn Sie:
Die Dachneigung ist außerdem von Bedeutung für die:
Falls Sie ein Dach neu eindecken wollen, müssen Sie die Regeldachneigung beachten.
Die Regeldachneigung ist der minimale Winkel, den ein Dach haben muss. Er stellt unter anderem sicher, dass das Wasser gut abfließen kann. Je nach Material, das für das Dach verwendet wird, kann dieser Winkel unterschiedlich sein.
Vielleicht haben Sie Glück und Ihnen liegen alle Daten bereits vor. Es kann aber vorkommen, dass die nötigen Bauunterlagen gerade nicht parat oder gar nicht mehr vorhanden sind. Dann sollten Sie wissen, wie Sie sich selbst schnell und einfach helfen können.
In einigen Fällen kann die Dachneigung einfach visuell geschätzt werden, indem man das Dach betrachtet und den Neigungswinkel grob einschätzt. Diese Methode ist weniger genau, kann aber in einigen Situationen nützlich sein.
Verwendung eines Neigungsmessers oder einer Wasserwaage
Diese Methode ist einfach und erfordert nur ein Neigungsmesser oder eine Wasserwaage. Platzieren Sie das Messgerät auf dem Dach und lesen Sie den Neigungswinkel direkt ab.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Dach physisch zu messen. Dafür wird eine Schnur oder ein Lot verwendet, um die Höhe und die Länge des Dachs zu messen und dann den Neigungswinkel zu berechnen.
Diese Methode verwendet trigonometrische Funktionen wie Tangens oder Arkustangens. Der Neigungswinkel wird basierend auf der Höhe und der Länge des Dachs berechnet.
Diese Methode erfordert normalerweise einen Taschenrechner oder eine Rechner-App.
Wir haben für Sie die wohl einfachste Methode parat. Sie benötigen lediglich die Höhe und Länge des Dachs und das Tool liefert den Neigungswinkel. Geben Sie Ihre Daten dafür einfach oben in unseren Rechner ein.
Ihnen wird das Ergebnis anschließend sowohl in Grad als auch in Prozent angegeben.
Die folgende Anleitung hilft Ihnen, schnell und einfach Ihre Dachneigung zu bestimmen.
So gehen Sie dabei vor:
Zur Bestimmung der Dachneigung benötigen Sie:
Eines vorneweg: Sie können den Winkel der Dachneigung sowohl von innen als auch von außen berechnen.
Wählen Sie einen repräsentativen Abschnitt Ihres Daches aus, den Sie leicht zugänglich messen können. Dieser Abschnitt sollte typisch für das gesamte Dach sein.
Hier sind einige Kriterien, die helfen können, einen repräsentativen Teil des Daches zu identifizieren:
Gehen wir hier zunächst von einem Steildach in Form eines Satteldaches aus. Das ist eine sehr verbreitete Dachform, die auf beiden Seiten die gleiche Neigung hat.
Sie haben kein Satteldach? Weiter unten zeigen wir Ihnen, wie Sie auch bei anderen Dacharten Ihre Dachneigung schnell und einfach ermitteln.
Zunächst benötigen Sie die 2 wichtigsten Maße zur Berechnung der Dachneigung:
Suchen Sie sich einen beliebigen Punkt, von dem aus Sie ein rechtwinkliges Dreieck bilden.
Die Länge und Höhe stehen dabei im rechten Winkel zueinander. Diese 90° zwischen den beiden Größen müssen exakt stimmen, um die Bemessung nicht zu verfälschen.
Von einem bestimmten Punkt auf der Dachschräge aus messen Sie die Höhe nach oben. Danach legen Sie einen rechten Winkel an und messen die Länge von diesem Punkt bis zur Schräge. Mit diesen Werten können Sie anschließend den Winkel bestimmen.
Gehen Sie auf den Dachboden und finden Sie eine gerade Stelle an der schrägen Dachseite. Ziehen Sie dort eine gerade Linie nach rechts oder links, sodass sie waagrecht ist.
Diese Linie ist die Basislinie. Von einem Ende dieser Linie messen Sie gerade nach oben bis zur schrägen Dachseite. Das ist die Höhe.
Der Winkel, der zwischen der waagrechten Linie und der Dachschräge entsteht, ist die Neigung des Daches. Das heißt, so schräg ist das Dach.
Sie können die Dachneigung nun mit Hilfe unseres einfachen Dachneigungsrechners herausfinden oder mit einfachen Formeln berechnen.
Die Neigung kann dabei in Grad oder Prozent ausgedrückt werden.
Die Neigung in Grad zeigt an, wie steil das Dach ist. Um die Neigung zu berechnen, teilen Sie die Höhe des Dachs durch die Länge des Dachs.
Im Anschluss müssen Sie den Winkel bestimmen. Dafür verwenden Sie die Arkustangensfunktion (arctan). Das Ergebnis ist der Neigungswinkel in Grad.
Angenommen, die Höhe des Dachs beträgt 6 Meter und die Länge beträgt 9 Meter.
H = 6 m L = 9 m
Um den Neigungswinkel zu berechnen, teilen Sie die Höhe (6 m) durch die Länge (9 m):
H ÷ L = 6 ÷ 9 = 0,666
Im Normalfall müssten Sie nun die Arkustangensfunktion (arctan) Ihres Taschenrechners oder einer Rechner-App benutzen, um den Winkel zu finden.
Neigungswinkel = Arctan (Höhe ÷ Länge)
Der Winkel Ihrer Dachneigung beträgt 34 °.
Die genaue Vorgehensweise, um die Arctan-Funktion auf einem Taschenrechner zu verwenden, kann je nach Modell variieren. Hier sind jedoch allgemeine Schritte, um die Arctan-Funktion auf einem typischen Taschenrechner zu verwenden:
Um einen Prozentwert zu erhalten, nehmen Sie einfach die Höhe des Dachs (H = 6 m) und teilen Sie sie durch die Länge des Dachs (L = 9 m).
H ÷ L = 6 ÷ 9 = 0,666
Dann multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100, um die prozentuale Steigung zu erhalten.
(6 ÷ 9) x 100 = 66,67 %
Die Dachneigung entspricht 66,67 %.
Sie können die Formel benutzen, wie wir sie zuvor besprochen haben:
Dachneigung in Grad = (H ÷ L) x 100
Sie können aber auch die Tabelle benutzen:
Eventuell haben Sie kein Satteldach und wissen daher nicht, wie Sie nun die Dachneigung berechnen sollen? Was für ein Dach haben Sie? Grundsätzlich gibt es zunächst 2 Kategorien:
Als Steildach werden all diejenigen Dächer bezeichnet, die eine Neigung von mindestens 20 Grad aufweisen.
Zu den Steildächern zählen verschiedene Bauformen:
Die Messung der Dachneigung eines Pultdachs ist im Vergleich zu anderen Dachtypen recht einfach, da es sich um eine einfache geneigte Fläche handelt.
Hier sind die einzelnen Schritte:
Die Messung der Neigung eines Walmdachs erfordert ähnliche Schritte wie bei anderen Dachtypen, allerdings mit einigen spezifischen Überlegungen aufgrund der komplexen Form des Walmdachs.
Gehen Sie genauso vor wie beim Pultdach. Allerdings müssen Sie den Messprozess für jede Seite des Daches wiederholen, wenn das Walmdach verschiedene Neigungen auf den verschiedenen Seiten hat.
Flachdächer haben eine sehr geringe Dachneigung, typischerweise zwischen 0° und 5°. Diese minimale Neigung ist notwendig, um einen angemessenen Wasserablauf zu gewährleisten und Pfützenbildung zu vermeiden. Manchmal wird ein Dach sogar bis zu 10° noch als Flachdach bezeichnet, je nach spezifischer Bauvorschrift und Design.
Um die Neigung eines Flachdaches zu bestimmen, werden wieder Höhe und Länge benötigt. Der Neigungswinkel bei Flachdächern beträgt meist zwischen 2 bis 5°.
Den optimalen Neigungswinkel an sich gibt es nicht. Der Neigungswinkel sollte dennoch so optimal wie möglich sein, um die Energieproduktion Ihrer PV-Anlage zu maximieren und eine langfristige Rentabilität zu gewährleisten.
Er hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Dennoch gibt es Grundsätze und Richtwerte, die für Ihre Planung hilfreich sind.
Generell gilt:
Hier sind einige Gründe, warum diese Neigung als ideal betrachtet wird:
Wenn die Neigung Ihres Daches nicht ideal für eine Photovoltaikanlage ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Energieausbeute zu maximieren. Neben der Dachneigung ist nämlich auch die Ausrichtung der Module von großer Bedeutung.
Mit diesen Systemen können Sie die Neigung der Solarmodule unabhängig vom Dachneigungswinkel optimieren. Die Module können auf eine Neigung eingestellt werden, die die Sonneneinstrahlung maximal ausnutzt.
Wenn die Dachneigung zu flach ist, können die Module auf speziellen Gestellen montiert werden. Diese sind höher und positionieren die Module in einem optimaleren Winkel zur Sonne. Dies ist besonders nützlich bei Flachdächern.
Automatische Tracker können die Solarmodule im Tagesverlauf der Sonne entsprechend ausrichten. Solche Systeme verbessern die Effizienz erheblich, sind jedoch teurer und wartungsintensiver als feststehende Systeme.
Insbesondere wenn die Dachneigung nicht dazu beiträgt, dass Schmutz und Ablagerungen natürlich ablaufen, sollten Sie die Solarmodule regelmäßig reinigen.
Falls es der Platz erlaubt, kann eine größere Anzahl von Modulen die Gesamtleistung der Anlage erhöhen.
Einige moderne Solarmodule sind effizienter bei geringerer Lichtintensität oder ungünstigen Winkeln. Die Investition in höherwertige Module kann die geringere Effizienz aufgrund einer nicht idealen Dachneigung teilweise kompensieren.
Die Dachneigung ist ein entscheidender Faktor für viele Aspekte. Sei es für die Einhaltung von Bauvorschriften, sicheren Wasser- und Schneeablauf, Ästhetik, Beluftung oder die Effizienz und Leistungsfähigkeit von Photovoltaikanlagen.
Eine präzise Berechnung und Ausrichtung der Solarmodule kann die Energieerzeugung deutlich erhöhen und somit die Rentabilität der Investition steigern.
Durch die Verwendung unseres Dachneigungsrechners können Hausbesitzer sicherstellen, dass ihre Photovoltaikanlagen optimal ausgerichtet sind. Dies ermöglicht nicht nur eine maximale Nutzung der Sonnenenergie, sondern auch eine schnellere Amortisation der Investitionskosten und langfristige Energieeinsparungen.