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Wie viel Strom erzeugt eine PV-Anlage? – 2024

Wie viel Strom erzeugt eine PV-Anlage? – 2024

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
18.11.2024

Die richtige Größe einer Photovoltaikanlage ist wichtig, um den maximalen Stromertrag und die Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Eine gut dimensionier Anlage sorgt dafür, dass der erzeugte Strom den Bedarf des Haushalts deckt und dabei wirtschaftlich sinnvoll bleibt.

Wie viel Strom können Sie nun von einer PV-Anlage erwarten? 

In diesem Artikel erfahren Sie, wie viel Strom eine PV-Anlage produziert und welche Vergleichsdaten es gibt. Außerdem helfen wir Ihnen, die Werte besser zu verstehen und für sich zu nutzen. Nur eine optimal geplante Anlage rechtfertigt die Investitionskosten und bringt Ihnen Gewinn. 

Los gehts.

Inhaltsverzeichnis

Die Ertragsdaten der Stromproduktion verstehen

Wie viel Strom eine PV-Anlage produziert, ist wichtig zu verstehen, um die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage zu beurteilen sowie technische Probleme schnell zu erkennen. 

Etwas mehr Klarheit hilft Ihnen, die Vor- und Nachteile einer PV-Anlage besser einzuschätzen. 

Die Stromproduktion einer Photovoltaikanlage kann nach verschiedenen physischen Einheiten und anderen Aspekten angegeben werden. 

Pro Kilowattpeak (kWp)

  • Beschreibung: Stromproduktion in Bezug auf die installierte Leistung der Anlage.
  • Einheit: Kilowattstunden pro Kilowattpeak (kWh/kWp).
  • Beispiel: Eine Anlage mit 1 kWp erzeugt 900 bis 1.200 kWh/kWp pro Jahr.

Die Stromproduktion pro Kilowattpeak (kWp) Nenleistung ist abhängig von vielen Einflussfaktoren. Diese finden Sie weiter unten erklärt. Doch wie viel Strom wird nun in der Praxis je kWp installierte Leistung produziert?

  • Am Tag: zwischen 2 und 5 kWh pro kWp
  • Im Monat: zwischen 60 und 150 kWh pro kWp
  • Im Jahr: zwischen 900 und 1.200 kWh pro kWp

Info:

Je höher die installierte Leistung, desto höher ist natürlich die Stromproduktion der PV-Anlage.

Grafik eines Solarmoduls mit Beschriftung kWh pro kWp.

Pro Quadratmeter (m²)

  • Beschreibung: Stromproduktion in Bezug auf die belegte Fläche der Module.
  • Einheit: Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²).
  • Beispiel: Eine Anlage erzeugt 200 kWh/m² im Jahr.

Der Stromertrag, den 1 m² Photovoltaik in Deutschland produziert, hängt vor allem von der Art der Solarmodule und der Sonneneinstrahlung ab. 

  • Jährlich: 170 bis 225 kWh/m²
  • Monatlich: 14 bis 18,8 kWh/m²
  • Täglich: 0,4 bis 0,6 kWh/m²

Beispiel für ein Solarmodul

Ein typisches Solarmodul hat eine Größe von etwa 1,7 m² und eine Leistung von 300 Watt. In Deutschland produziert ein solches Modul jährlich:

  • Pro 1,7m²: ca. 270 bis 360 kWh
  • Pro 1m²: ca. 170 bis 225 kWh

Wenn ein Haushalt jährlich 4.000 kWh Strom verbraucht, würde eine PV-Anlage mit ca. 20 m² Fläche benötigt werden, um diesen Bedarf zu decken.

Grafik eines Solarmoduls mit Beschriftung kWh pro Quadratmeter.

Pro Solarzelle und Modul

  • Beschreibung: Einzelne Solarzellen erzeugen eine bestimmte Strommenge. Module bestehen aus mehreren Zellen.
  • Einheit: Wattstunden pro Zelle (Wh/Zelle) oder Kilowattstunden pro Zelle (kWh/Zelle). Kilowattstunden pro Modul (kWh/Modul).
  • Beispiel: Ein Modul erzeugt zwischen 270 und 360 kWh im Jahr.

Solarmodule im Vergleich

Die Wahl des Solarmoduls entscheidet natürlich auch über die Höhe des produzierten Stromes. Die Menge an erzeugtem Strom hängt von der Größe des PV-Moduls und dem Wirkungsgrad ab. Dieser unterscheidet sich je nach Solarzellentyp.

Monokristalline Solarzellen erreichen die höchste Effizienz, gefolgt von polykristallinen und Dünnschichtsolarzellen. 

Die jährliche Ausbeute der Solarmodule unterscheidet sich folgendermaßen: 

  • 300 Watt: 270 bis 360 kWh
  • 400 Watt: 360 bis 480 kWh
  • 500 Watt: 450 bis 600 kWh

Übrigens: Zusätzliche Infos zu entstehenden Kosten und Leistungen finden Sie im Artikel: Solarmodul Preise. Die aktuell besten Module auf dem Markt finden Sie hier in unserem großen PV-Modul Test.

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Pro finanzieller Investition (kWh/€)

  • Beschreibung: Wirtschaftlicher Ertrag bezogen auf die investierte Geldmenge.
  • Einheit: Kilowattstunden pro Euro (kWh/€) oder Euro pro Kilowattstunde (€/kWh).
  • Beispiel: Eine Anlage produziert für jeden investierten Euro zwischen 0,3 und 0,5 kWh Strom.

Achtung:

Der wirtschaftliche Ertrag einer Photovoltaikanlage pro finanzieller Investition variiert stark nach Standort, Anlagengröße und Eigenverbrauchsanteil. In Deutschland liegt die Stromproduktion pro investiertem Euro meist zwischen 0,3 und 0,5 kWh/€.

Praxisbeispiel

Eine Photovoltaikanlage produziert für jeden investierten Euro durchschnittlich 0,4 kWh Strom pro Jahr. Das bedeutet, dass für eine Anlage mit Gesamtkosten von 15.000 € jährlich 6.000 kWh Strom produziert werden.

Wenn wir nun die Kosten je kWh berechnen (15.000 € geteilt durch 6.000 kWh), dann kommen wir auf 2,50 €/kWh.

Die tatsächlichen Kosten pro kWh sinken erheblich, wenn man die Lebensdauer der Anlage (20-25 Jahre) berücksichtigt.

Berechnung der tatsächlichen Kosten je kWh über die Lebensdauer:

  • Gesamte Stromproduktion: 6.000 kWh/Jahr × 20 Jahre = 120.000 kWh
  • Kosten pro kWh: Gesamtkosten ÷ Gesamte Stromproduktion

15.000 € ÷ 120.000 kWh = 0,125 €/kWh

Die tatsächlichen Kosten pro kWh über die Lebensdauer der Anlage (20 Jahre) betragen 0,125 €/kWh.

Grafik eines Solarmoduls mit Beschriftung Euro pro kWp.

Pro Zeiteinheit – Tag, Monat, Jahr

  • Beschreibung: Stromproduktion in Bezug auf einen bestimmten Zeitraum.
  • Einheit: Kilowattstunden (kWh) oder Megawattstunden (MWh).
  • Beispiel: 1 kWp produziert zwischen 2 und 5 kWh am Tag oder 900 bis 1.200 kWh im Jahr.

Die Stromproduktion wird üblicherweise wie folgt angegeben: 

  • Täglich: Der Wert zeigt, wie viel Strom die Anlage an einem bestimmten Tag produziert hat. Tägliche Erträge schwanken je nach Wetterbedingungen und Sonneneinstrahlung erheblich.
  • Monatlich: Diese Zahl stellt die Summe der täglichen Erträge über einen Monat dar und deckt saisonale Schwankungen auf. 
  • Jährlich: Der Wert ist die Summe aus allen Erträgen in einem Jahr. Er dient der langfristigen Bewertung der Anlage.

Durchschnittliche Stromproduktion pro Tag 

In der Tabelle sehn Sie die durchschnittlichen Ertragswerte am Tag je nach installierter Leistung der PV-Anlag:. 

Anlagengröße Min. Ertrag (kWh/Tag)* Max. Ertrag (kWh/Tag)**
5 kWp 11 16,5
6 kWp 13,2 19,8
7 kWp 15,4 23,1
8 kWp 17,6 26,4
9 kWp 19,8 29,7
10 kWp 22 33
*bei 800 kWh/kWp/Jahr,
**bei 1.200 kWh/kWp/Jahr

Die tägliche Stromproduktion unterliegt in der Regel großen Schwankungen aufgrund der Wetterbedingungen und Jahreszeiten. Deshalb sind diese Werte eher weniger aussagekräftig für eine langfristige Planung. 

Die nachstehende Grafik zeigt aber, wie Sie mit der Stromproduktion im Tagesverlauf umgehen können:

Die Grafik zeigt den Stromverbrauch und die Stromerzeugung im Tagesverlauf.

Je nach Ausrichtung gibt es Zeiten, in denen die Stromproduktion am höchsten ist. Hier ist die Anlage nach Süden ausgerichtet und die maximale Stromproduktion findet mittags statt.

Praxistipp:

Sie können Ihren Stromverbrauch der täglichen Stromproduktion anpassen, indem Sie stromintensive Geräte in Zeiten der maximalen Ausbeute nutzen.

Durchschnittliche Stromproduktion im Monat

Die monatlichen Ertragsdaten einer Photovoltaikanlage variieren stark je nach Jahreszeit und Standort. 

Hier eine Übersicht der monatlichen Ertragsdaten für eine 1 kWp Anlage:

Monat Stromproduktion
(kWh)
Januar 10–20
Februar 20–30
März 40–60
April 50–70
Mai 60–80
Juni 70–90
Juli 70–90
August 60–80
September 40–60
Oktober 30–50
November 10–20
Dezember 10–20

Die Stromproduktion fällt von Monat zu Monat unterschiedlich aus. Die Sommer- und Frühlingsmonate weisen eine höhere Stromproduktion auf. 

Praxistipp:

Nutzen Sie die Sommer- und Frühlingsmonate mit erhöhter Stromproduktion beispielsweise zur Stromspeicherung. So können Sie auch in den Abendstunden unabhängig vom öffentlichen Stromnetz bleiben.

Alternativ können Sie Ihren Strom ins Netz einspeisen. Rechnen Sie in den Wintermonaten jedoch damit, mehr externen Strom beziehen zu müssen.

Durchschnittliche Stromproduktion im Jahr

Je nach installierter Leistung unterscheidet sich natürlich auch der mögliche Ertrag einer Photovoltaikanlage. Grundsätzlich gilt: 

Je höher die installierte Leistung, desto höher der Ertrag.

In der nachfolgenden Tabelle finden Sie den höchsten und niedrigsten PV-Ertrag von Solaranlagen mit unterschiedlichen Leistungen im Jahresverlauf. 

Leistung der PV-Anlage Mindest-Jahresertrag
(kWh)
Höchst-Jahresertrag
(kWh)
1 kWp 800 1.200
2 kWp 1.600 2.400
3 kWp 2.400 3.600
4 kWp 3.200 4.800
5 kWp 4.000 6.000
6 kWp 4.800 7.200
7 kWp 5.600 8.400
8 kWp 6.400 9.600
9 kWp 7.200 10.800
10 kWp 8.000 12.000

Die gesamte Stromproduktion eines Jahres ist der Indikator für die folgenden Entscheidungen:

Planung und Dimensionierung

Optimale Anlagengröße: Die jährliche Stromproduktion gibt einen Anhaltspunkt dafür, wie groß die Anlage sein sollte, um den eigenen Stromverbrauch zu decken und den Eigenverbrauch zu maximieren.

Wirtschaftlichkeit

Amortisationszeit: Mit der jährlichen Stromproduktion kann der Zeitraum berechnet werden, in dem sich die Anlage amortisiert.

Einspeisevergütung: Überschüssiger Strom, der ins Netz eingespeist wird, generiert Einnahmen durch die Einspeisevergütung.

Es gibt PV-Anlagen, mit welchen Sie Strom einspeisen können und welche, mit denen das nicht möglich ist. Wann sich eine PV-Anlage ohne Einspeisung lohnt, erfahren Sie hier

Unabhängigkeit vom Netz: Ein höherer Eigenverbrauchsanteil reduziert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz.

Verbrauchsoptimierung

Lastverschiebung: Verbraucher können energieintensive Geräte bewusst zu Zeiten hoher Solarproduktion betreiben.

Batteriespeicher-Nutzung: Ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauchsanteil erhöhen und eine effiziente Nutzung der jährlichen Produktion ermöglichen.

Kontrolle und Benchmarking

Leistungsüberwachung: Ungewöhnliche Abweichungen in der jährlichen Produktion können auf Defekte oder Verschattungen hinweisen.

Benchmarking: Vergleich der eigenen Anlage mit ähnlichen Anlagen hilft, die Effizienz zu überprüfen.

Grafik eines Solarmoduls mit Säulendiagramm und Pfeil nach oben.

Einflussfaktoren auf die Stromproduktion einer PV-Anlage

Bevor wir auf die Erträge je Tag, Monat und Jahr eingehen, ist es ratsam, sich die Faktoren anzuschauen, die den Ertrag maßgeblich beeinflussen. 

Standort- und Umgebungsfaktoren

Technische Faktoren

  • Modultechnologie und Wirkungsgrad
  • Alter der Module
  • Wechselrichter
  • Der Wechselrichter 
  • Verkabelung und Verluste
  • Temperatur
  • Anlagengröße und Layout
  • Wartung und Reinigung

Wie viel die PV-Anlage also konkret an Strom produzieren kann, hängt von all diesen Faktoren ab. Am Wetter können Sie nichts ändern, aber an der Qualität der Module und der Leistung der PV-Anlage schon. 

Je schlechter die Umgebungsbedingungen, desto höher sollte die Effizienz und Qualität der Anlage sein.

Unser Tipp:
Wählen Sie einen Wechselrichter mit hohem Wirkungsgrad und passender Leistung für Ihre Anlage. Informieren Sie sich hier: Beste PV-Wechselrichter: Testsieger im Vergleich.

Grafik eines Solarmoduls mit Qualitätssymbol 5 Sterne und Daumen hoch.

Auswirkungen auf die Stromproduktion

Auswirkungen des Wetters auf die Stromproduktion bei unterschiedlichen Modultypen

Schauen wir uns beispielhaft die Auswirkungen des Wetters auf die Stromproduktion je nach Modultyp an. 

Scrollen →
Wetter-bedingung Global-strahlung (Tag) PV-Anlage
Leistung (%)
5 kWp-Anlage
Leistung (kWh/Tag)
*300 Watt **400 Watt ***500 Watt
Sonnig 4 bis 7 kWh/m² 100 % 20–35 12–21 kWh
(40 Module)
16–28 kWh
(30 Module)
20–35 kWh
(24 Module)
Leicht bewölkt 2 bis 4 kWh/m² 50–80 % 10–20 6–12 kWh
(40 Module)
8–16 kWh
(30 Module)
10–20 kWh
(24 Module)
Stark bewölkt 0,5–2 kWh/m² 10–50 % 2–10 1,2–6 kWh
(40 Module)
1,6–8 kWh
(30 Module)
2–10 kWh
(24 Module)
Regnerisch 0,1 bis 0,5 kWh/m² 5–10 % 0,5–2 0,3–1,2 kWh
(40 Module)
0,4–1,6 kWh
(30 Module)
0,5–2 kWh
(24 Module)
*Leistung mit 300 Watt Modulen in kWh/Tag.
**Leistung mit 400 Watt Modulen in kWh/Tag.
***Leistung mit 500 Watt Modulen in kWh/Tag.

Die Leistung wird angegeben im Vergleich zur maximalen Leistung, die unter optimalen Bedingungen erzielt werden kann. Sie sehen, dass sowohl der Faktor Wetter als auch der Modultyp Auswirkungen auf die Stromproduktion hat.

Wie sehr beeinflusst der Standort die Stromproduktion?

Die Stromproduktion einer Photovoltaikanlage variiert je nach Bundesland aufgrund unterschiedlicher Sonneneinstrahlung. 

Hier ist ein Überblick über die durchschnittliche jährliche Stromproduktion pro kWp in den verschiedenen Bundesländern:

Bundesland Ø Stromproduktion
pro Jahr (kWh/kWp)
Baden-Württemberg 950–1.100
Bayern 1.000–1.200
Berlin 850–950
Brandenburg 850–1.000
Bremen 850–950
Hamburg 850–950
Hessen 900–1.050
Mecklenburg-Vorpommern 850–950
Niedersachsen 850–950
Nordrhein-Westfalen 850–1.000
Rheinland-Pfalz 950–1.100
Saarland 950–1.100
Sachsen 900–1.050
Sachsen-Anhalt 900–1.050
Schleswig-Holstein 850–950
Thüringen 900–1.050

Die Stromproduktion unterscheidet sich natürlich auch im Bundesland selbst. Sehen Sie sich hierzu die Erträge von 5 kWp Anlagen in 2 Städten Bayerns an. 

  • München: 5.500 bis 6.000 kWh/Jahr für eine 5 kWp PV-Anlage
  • Würzburg: 5.000 bis 5.500 kWh/Jahr für eine 5 kWp PV-Anlage

Sie sehen, der Standort ist ein Faktor, der die Stromproduktion maßgeblich beeinflusst. Während Sie in München mit bis zu 6.000 kWh jährlich rechnen können, sind es in Würzburg bis zu 5.500 kWh/ Jahr. 

Auswirkung der Modulneigung auf die Stromproduktion

Die Neigung der Module hat ebenfalls Einfluss auf den Stromertrag. Da die Sonne über den Tag und das Jahr wandert, ändert sich auch der Einstrahlungswinkel permanent. Neigungswinkel zwischen 30 und 40° sind in Deutschland optimal, denn so treffen die Sonnenstrahlen im Jahres-Durchschnitt in einem Winkel von 90° auf die Solarmodule.

Scrollen →
DACHAUSRICHTUNG
Süd Südost/ Südwest Ost/ West Nordost/ Nordwest Nord
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
DACHNEIGUNG 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87%
10° 93% 93% 93% 92% 92% 91% 90% 89% 88% 86% 85% 84% 83% 81% 81% 80% 79% 79% 79%
20° 97% 97% 97% 96% 95% 93% 91% 89% 87% 85% 82% 80% 77% 75% 73% 71% 70% 70% 70%
30° 100% 99% 99% 97% 96% 94% 91% 88% 85% 82% 79% 75% 72% 69% 66% 64% 62% 61% 61%
40° 100% 99% 99% 97% 95% 93% 90% 86% 83% 79% 75% 71% 67% 63% 59% 56% 54% 52% 52%
50° 98% 97% 96% 95% 93% 90% 87% 83% 79% 75% 70% 66% 61% 56% 52% 48% 45% 44% 43%
60° 94% 93% 92% 91% 88% 85% 82% 78% 74% 70% 65% 60% 55% 50% 46% 41% 38% 36% 35%
70° 88% 87% 86% 85% 82% 79% 76% 72% 68% 63% 58% 54% 49% 44% 39% 35% 32% 29% 28%
80° 80% 79% 78% 77% 75% 72% 68% 65% 61% 56% 51% 47% 42% 37% 33% 29% 26% 24% 23%
90° 69% 69% 69% 67% 65% 63% 60% 56% 53% 48% 44% 40% 35% 31% 27% 24% 21% 19% 18%

Die Stromproduktion am Tag ist grundsätzlich aber nicht sehr aussagekräftig. Das liegt daran, dass die tägliche Stromproduktion wetterbedingt Schwankungen ausgesetzt ist. 

Tägliche Schwankungen je nach Jahreszeit

In der nachfolgenden Tabelle werden die Schwankungen in den einzelnen Jahreszeiten besonders deutlich.

Jahreszeit Stromproduktion
(kWh/Tag)
Frühling 3 bis 5
Sommer 5 bis 7
Herbst 2 bis 4
Winter 1 bis 2

Die Stromproduktion ist also im Sommer und Frühling am höchsten, gefolgt von Herbst und Winter. 

Das ist zum einen wichtig, um eine optimale Balance zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung zu finden. Zum anderen hilft es bei der Entscheidung, ob eine PV-Anlage mit Speicher sinnvoll ist. 

Die jahreszeitlichen Schwankungen, denen die Stromproduktion unterliegt, sind ein Schlüsselelement für das Verständnis und die Optimierung Ihrer Solaranlagenleistung. 

Jede Jahreszeit nimmt mit ihrer spezifischen Sonneneinstrahlung, Tageslänge und Wetterbedingungen Einfluss auf die Stromproduktion einer PV-Anlage. 

Frühjahr (März bis Mai)

In diesen Monaten beginnt die Sonneneinstrahlung zu steigen. Die PV-Anlage kann deutlich mehr Strom produzieren als im Winter. Das liegt daran, dass die Tage länger werden und die Sonne höher am Himmel steht.

Das Frühlingswetter bringt gelegentliche Regenschauer und wechselhaftes Wetter mit sich. Dennoch ist insgesamt mit einer guten Stromausbeute zu rechnen.

Sommer (Juni bis August)

Der Sommer bringt die längsten Tage des Jahres und die stärkste Sonneneinstrahlung mit sich, was zu den höchsten monatlichen Erträgen führt. Die regelmäßige und intensive Sonneneinstrahlung ermöglicht es, dass die Solarpanels ihre Spitzenleistung erreichen.

Allerdings kann extreme Hitze die Effizienz der Panels leicht verringern, da Solarzellen bei höheren Temperaturen tendenziell weniger effizient arbeiten.

Herbst (September bis November)

Während der Herbstmonate beginnen die Tage kürzer zu werden und die Sonneneinstrahlung nimmt ab. Blätterfall und mögliche Verschmutzungen durch herabfallende Blätter können ebenfalls die Leistung der Panels beeinträchtigen.

Die Erträge sind oft niedriger als im Sommer, aber in der Regel höher als im Winter.

Winter (Dezember bis Februar)

Die Wintermonate sind durch kurze Tage und eine niedrig stehende Sonne gekennzeichnet, was die geringsten Erträge des Jahres zur Folge hat.

Schneebedeckung kann zudem die Leistung der Solaranlagen weiter beeinträchtigen, obwohl eine weiße Schneedecke auch die Lichtreflexion erhöhen und somit die Erträge an klaren Tagen verbessern kann.

Grafik eines Solarmoduls mit Jahreszeiten-Symbol.

Einfluss der Jahreszeiten und des Standorts auf die Stromproduktion

In dieser Tabelle können Sie nun die möglichen Erträge in den Jahreszeiten je nach installierter Leistung und Standort der PV-Anlage einsehen. 

Scrollen →
Jahreszeit Region *Sonnen-Einstrahlung **5 kWp **6 kWp **7 kWp **8 kWp **9 kWp **10 kWp
Frühling (März bis Mai) Norden 70–190 350–950 420–1.140 490–1.330 560–1.520 630–1.710 700–1.900
Süden 100–210 500–1.050 600–1.260 700–1.470 800–1.680 900–1.890 1.000–2.100
Sommer (Juni bis August) Norden 150–210 750–1.050 900–1.260 1.050–1.470 1.200–1.680 1.350–1.890 1.500–2.100
Süden 170–240 850–1.200 1.020–1.440 1.190–1.680 1.360–1.920 1.530–2.160 1.700–2.400
Herbst (September bis November) Norden 20–140 100–700 120–840 140–980 160–1.120 180–1.260 200–1.400
Süden 30–160 150–800 180–960 210–1.120 240–1.280 270–1.440 300–1.600
Winter (Dezember bis Februar) Norden 10–30 50–150 60–180 70–210 80–240 90–270 100–300
Süden 20–50 100–250 120–300 140–350 160–400 180–450 200–500
*monatliche Sonneneinstrahlung in kWh pro m²
**Leistung der PV-Anlage in kWh pro Monat.

Die Tabelle verdeutlicht die Bedeutung der Anlagengröße, des Standorts und der Jahreszeit für die Stromproduktion. Während größere Anlagen im sonnenreichen Süden mehr Strom erzeugen, müssen Anlagenbetreiber im Norden besonders im Winter mit geringeren Erträgen rechnen.

Beachten Sie dies in Ihrer Planung bezüglich der Dimensionierung der Anlage, des Eigenverbrauchs und Stromüberschusses, der Einspeisung als auch der Entscheidung bezüglich eines Stromspeichers.

In Monaten mit niedriger Produktion kann außerdem der zusätzliche Energiebedarf durch andere erneuerbare Energiequellen gedeckt werden.

Was bedeuten die Werte in der Praxis?

Lohnt sich die Investition? Für welche Anlage entscheide ich mich? Das hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Stromverbrauch, der Eigenverbrauchsanteil und die Möglichkeit, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. 

Schauen wir uns als Beispiel einen 2-Personen-Haushalt an und gehen von einer 5 kWp PV-Anlage aus, da dies eine typische Größe für kleine Einfamilienhäuser ist. 

Eine 5 kWp PV-Anlage produziert

  • Am Tag: 10 bis 16,5 kWh
  • Im Monat: 330 bis 500 kWh
  • Im Jahr: 4.800 bis 7.200 kWh

Vergleichen wir nun diese Werte mit dem durchschnittlichen Stromverbrauch eines 2-Personen-Haushalts. 

Stromverbrauch 2-Personen-Haushalt

  • Tag: 8–10 kWh
  • Monat: 240–300 kWh
  • Jahr: 2.900–3.600 kWh

Kennen Sie Ihren Stromverbrauch? Falls nicht, können Sie unseren praktischen und kostenlosen Stromverbrauchsrechner nutzen.

Eigenverbrauch ohne Speicher

Der Eigenverbrauch ohne Speicher beträgt meistens ca. 30 bis 40 % der PV-Produktion:

  • Am Tag: 2,4–4 kWh
  • Im Monat: 72–120 kWh 
  • Im Jahr: 900–1.500 kWh
  • Überschüssiger Strom zur Einspeisung: ca. 3.360–5.040 kWh

Eigenverbrauch mit Speicher

Der Eigenverbrauch mit Speicher beträgt oft ca. 70 % der PV-Produktion:

  • Am Tag: 5,6–7 kWh
  • Im Monat: 168–210 kWh
  • Im Jahr: 2.100–2.600 kWh
  • Überschüssiger Strom zur Einspeisung: ca. 1.440–2.160 kWh

Sie möchten mehr über Ihren Eigenverbrauch erfahren? Dann nutzen Sie unseren Eigenverbrauchsrechner

Schlussfolgerungen 

  • Eine 5 kWp-Anlage kann den täglichen Bedarf eines 2-Personen-Haushalts größtenteils decken.
  • Eine höhere Autarkiequote bedeutet mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und weniger Bedarf an zugekauftem Strom.
  • Eigenverbrauchsquote ohne Speicher: Etwa 30 bis 40 %.
  • Eigenverbrauchsquote mit Speicher: Kann auf bis zu 70 % erhöht werden.
  • Einspeisung: Bei einem jährlichen Verbrauch von 3.600 kWh und einer Produktion von durchschnittlich 6.000 kWh werden ca. 1.400 kWh ins Netz eingespeist.

Fazit: Eine 5 kWp PV-Anlage ist für einen 2-Personen-Haushalt geeignet und kann durch einen Batteriespeicher optimiert werden.

Achtung:

Die Autarkiequote beträgt in der Praxis nie 100 %. Durch den Winter, aufeinanderfolgende bewölkte Tage sowie unregelmäßigen Strombedarf muss man IMMER externen Strom hinzuziehen.

Dies gilt, außer Sie produzieren doppelt so viel Energie wie verbraucht wird und nicht nur geringfügig mehr. Werte von 70–80 % Autarkie sind realistisch.

Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen ersetzen keine professionelle Beratung.

Lesetipp: Autarkie in der Photovoltaik – Wie unabhängig ist man durch Photovoltaik wirklich? 

Praxistipps zur Steigerung der Stromproduktion

Optimierung der Ausrichtung und Neigung

Stellen Sie sicher, dass Ihre Solarmodule optimal ausgerichtet sind, um die Sonneneinstrahlung zu maximieren. Die Ausrichtung sollte idealerweise nach Süden erfolgen und der Neigungswinkel entsprechend Ihrem Breitengrad angepasst sein.

Regelmäßige Reinigung

Halten Sie die Solarmodule sauber, um die Lichtdurchlässigkeit zu maximieren. Schmutz, Staub oder Vogelkot können die Effizienz der Module beeinträchtigen. Eine regelmäßige Reinigung mit Wasser und einem weichen Tuch oder einem Gartenschlauch kann helfen.

Verschattungen entfernen

Entfernen oder beschneiden Sie Bäume, die Schatten auf Ihre Solaranlage werfen könnten. Schatten von Gebäuden, Bäumen oder anderen Hindernissen können die Leistung der Anlage erheblich reduzieren.

Überwachung und Wartung

Installieren Sie ein Überwachungssystem, um die Leistung Ihrer Solaranlage im Auge zu behalten. Auf diese Weise können Sie frühzeitig potenzielle Probleme erkennen und beheben, um die Produktionsausfälle zu minimieren.

Optimierung des Energieverbrauchs

Nutzen Sie den erzeugten Solarstrom optimal, indem Sie Ihren Energieverbrauch auf die sonnenreichsten Stunden des Tages verlagern. Dies kann durch den Einsatz von programmierbaren Thermostaten, zeitgesteuerten Geräten oder Speichersystemen erfolgen.

Erweiterung der Anlage

Wenn möglich und wirtschaftlich sinnvoll, können Sie Ihre Solaranlage durch Hinzufügen weiterer Module erweitern, um die Stromproduktion zu erhöhen.

Grafik eines Solarmoduls und einer aufgehaltenen Hand und Werkzeug-Icon.

Fazit

In Deutschland kann man im Durchschnitt mit einer Stromerzeugung von etwa 1.000 kWh pro installiertem Kilowattpeak Photovoltaik-Leistung pro Jahr rechnen. 

Jedoch beeinflussen individuelle Faktoren wie Standort, Ausrichtung und Neigung des Daches die Stromproduktion. Demnach ist es möglich, mehr als 1.000 kWh Strom pro kWp zu produzieren, aber auch weniger. 

Um die optimale Größe einer Photovoltaikanlage für Ihre spezifische Situation zu bestimmen, empfiehlt es sich, die Beratung eines Experten einzuholen.

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