Die Zahl der Solaranlagen in Deutschland nimmt weiterhin stetig zu. Doch die Anschaffungskosten sind weiterhin sehr hoch. Viele Menschen denken deshalb darüber nach, selbst eine Photovoltaikanlage zu bauen. Doch die Eigenmontage birgt einige Risiken.
Welche das sind, erfahren Sie hier. Außerdem geben wir Ihnen eine umfangreiche Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand, damit der Umbau auch bei Ihnen sicher klappt.
Das Wichtigste kurz und knapp:
Unser Tipp:
Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die Ihnen einen umfassenden Rundum-Schutz für Solaranlagen bieten. Wir empfehlen das Enpal-Komplettpaket ganz ohne Anschaffungskosten.
Hier sind außerdem Installation, Wartung, Reparatur und Versicherung inklusive. Mehr erfahren
Gesetzlich ist es kein Problem, wenn Sie Ihre PV-Anlage selber montieren möchten. Das gilt jedoch nicht für die komplette Anlage. Hier sehen Sie, was Sie selbst übernehmen dürfen:
Für die folgenden Arbeiten kommen Sie um einen Fachbetrieb nicht herum:
Hinweis:
Erfahrene Solarteure verfügen über moderne Geräte, um die optimale Ausrichtung Ihrer PV-Anlage zu ermitteln.
Auch wenn Sie die Solaranlage selbst aufstellen, empfehlen wir Ihnen, vorher eine professionelle Einschätzung einzuholen. So können Sie eine realistische Aussage über Ihre zukünftigen Erträge treffen. Die Kosten dafür sind steuerlich absetzbar.
Nur weil etwas gesetzlich gestattet ist, heißt das nicht automatisch, dass es für jeden der beste Weg ist. Die Eigenmontage einer PV-Anlage ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Es stellt sich daher berechtigterweise die Frage, ob sich das Ganze wirklich lohnt.
Kosteneinsparungen durch entfallende Montageaufwendungen
Technische Fachkenntnisse und Fähigkeiten zu einem gewissen Grad erforderlich
Volle Kontrolle über den Einbauprozess
Körperliche Fitness als Voraussetzung
Keine Wartezeiten bei Solarteuren
Gefahr für Leib und Leben
Beschädigungsrisiko der Anlage bei Selbstmontage
Evtl. verfallen Garantie und Versicherungsschutz
Mögliche Schäden am Haus
Haus- und Netzanschluss müssen ohnehin durch Fachfirma erfolgen
Kosteneinsparungen durch entfallende Montageaufwendungen
Volle Kontrolle über den Einbauprozess
Keine Wartezeiten bei Solarteuren
Technische Fachkenntnisse und Fähigkeiten zu einem gewissen Grad erforderlich
Körperliche Fitness als Voraussetzung
Gefahr für Leib und Leben
Beschädigungsrisiko der Anlage bei Selbstmontage
Evtl. verfallen Garantie und Versicherungsschutz
Mögliche Schäden am Haus
Haus- und Netzanschluss müssen ohnehin durch Fachfirma erfolgen
Wie Sie sehen, sind eine ganze Menge Punkte zu beachten. Für mehr Klarheit gehen wir auf die Gründe noch einmal genauer ein und stellen die Eigenmontage dem professionellen Einbau gegenüber.
Wer seine Anlage selbst installiert, kann die Montagekosten durch einen Fachbetrieb einsparen. Darüber hinaus haben Sie die volle Kontrolle über den gesamten Prozess und können die Anlage individuell an Ihre Bedürfnisse und die Gegebenheiten Ihres Hauses anpassen.
Jedoch ist dieser Weg nicht ohne Herausforderungen. Er erfordert ein grundlegendes Verständnis von Elektrizität und Installationstechniken sowie eine gewisse körperliche Fitness. Die Installation ist insbesondere bei steilen Dächern oder komplexen Dachkonstruktionen schwierig und potenziell gefährlich.
Außerdem besteht bei unsachgemäßem Einbau die Gefahr von Stromunfällen oder Schäden an Ihrem Dach.
Hinweis:
Die Arbeit mit Starkstrom ist für Laien extrem gefährlich! Des Weiteren könnten Sie die Leistung Ihrer Solaranlage unbeabsichtigt verringern und deren Lebensdauer verkürzen, wenn die Installation nicht fachgerecht durchgeführt wird.
Nicht zuletzt kann die Selbstmontage zum Erlöschen der Herstellergarantie führen, was finanzielle Einbußen nach sich ziehen kann. Man hört immer wieder von Kurzschlüssen und Brandunfällen durch den unsachgemäßen Anschluss einer Solaranlage. Ein Feuer bedeutet für viele den finanziellen Ruin.
Die Beauftragung eines Elektroinstallateurs bietet Ihnen viele Vorteile. Ein erfahrener Installateur kann eine umfassende Bedarfsanalyse durchführen und die Anlage individuell planen, um den Ertrag zu maximieren. Zudem ist er ein kompetenter Ansprechpartner, der auf all Ihre Fragen und Bedenken eingehen kann.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass ein Elektroinstallateur die notwendigen Sicherheitsvorschriften einhält und gleichzeitig das Unfallrisiko oder Schäden an Ihrem Dach beim Einbau minimiert.
Sie können also sicher sein, dass die Installation korrekt ausgeführt wird, sodass Ihre Anlage effizient arbeitet und eine maximale Lebensdauer hat.
Abschließend bleiben durch die fachgerechte Installation Herstellergarantie und Versicherungsschutz erhalten. Dies kann Ihnen im Falle eines Defekts oder eines Unfalls hohe Kosten ersparen.
Die Installation einer Solaranlage ist nicht ganz einfach, jedoch auch nicht unmöglich. In den folgenden Berufsfeldern sollten Sie sich dafür auskennen:
Wenn Sie mit einem der drei Bereiche bis jetzt kaum Berührungspunkte hatten, ist es aus Sicherheitsgründen besser, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Ansonsten können Sie mit gutem Gewissen unsere Montageanleitung zur Orientierung verwenden.
Bevor Sie mit der Installation Ihrer Solaranlage starten, sollten Sie zunächst die Stabilität Ihres Daches sowie dessen Ausrichtung und Position überprüfen.
In der Regel können die meisten Schrägdächer die zusätzliche Belastung einer Photovoltaikanlage tragen. Wenn Sie jedoch in einer Gegend mit starken Winden oder hohen Schneelasten wohnen, sollten Sie besser einen Statiker zur Beratung hinzuziehen.
Bei Flachdächern kann die Situation etwas komplexer sein. Hier müssen die Montagesysteme für Photovoltaikanlagen besonders robust sein, um starken Windböen standzuhalten. Gleichzeitig muss die Dachstatik das zusätzliche Gewicht der Beschwerung aushalten können.
Nähere Informationen zum Gewicht von Solarmodulen und wie sie sich je nach Typ unterscheiden, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Orientierung und Neigung des Daches spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Dächer mit einer Neigung von 30° bis 40° Grad und einer Südausrichtung sind ideal. Doch auch eine Südost- oder Südwestausrichtung kann noch zu guten Solarerträgen führen.
Bei einem Dach, das vollständig nach Osten und Westen zeigt, sollten Sie beide Dachseiten mit Modulen bestücken, um morgens und abends Strom zu erzeugen. In diesem Fall ist ein flacherer Neigungswinkel von 20° bis 30° empfehlenswert.
Nutzen Sie unseren praktischen Dachneigungsrechner, um auf einfache Weise Ihr Solarpotenzial zu bestimmen.
Sobald Ihre Planung steht, gilt es, den Netzbetreiber zu kontaktieren. Am besten tun Sie dies vor der Montage.
Der Netzbetreiber benötigt nämlich bis zu acht Wochen Zeit hat, um die Kompatibilität Ihrer Photovoltaikanlage mit dem öffentlichen Netz zu überprüfen. Ihre Anlage darf erst angeschlossen werden, nachdem Sie die Genehmigung erhalten haben.
Sie werden keine Freude mit Ihrer PV-Anlage haben, wenn diese die meiste Zeit im Schatten liegt. Entfernen oder versetzen Sie vor dem Einbau alle schattenwerfenden Störobjekte. Verschattung kann den Ertrag Ihrer Anlage erheblich beeinträchtigen.
Hierzu zählen unter anderem Bäume oder Antennen. Das ist natürlich nur möglich, solange sich die Verschattungsobjekte auf Ihrem eigenen Grundstück befinden.
Nun geht es an die eigentliche Arbeit. Mithilfe von Metallwinkeln wird die Unterkonstruktion der Anlage in der Dachdecke verankert. Dazu wird das Gerüst von unten her zwischen den Ziegeln an der Konterlattung festgeschraubt.
Danach werden die Hauptprofile angebracht, die die Solarmodule halten. Diese werden als nächstes an dem Rahmen befestigt.
Tipp:
Wir raten dringend davon ab, Module durch ein Dachfenster oder andere Öffnungen zu transportieren. Mieten Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit besser einen Schrägaufzug.
Bevor eine Stromverbindung hergestellt werden kann, müssen die Solarmodule miteinander verbunden werden. Entscheiden Sie zunächst, ob die Module in Reihe oder parallel geschaltet werden sollen. Anschließend wird der Wechselrichter angeschlossen.
Hier liegt das größte Gefahrenpotenzial. Wenn Sie kein ausgebildeter Elektriker sind, sollten Sie sich zumindest fachmännisch beraten lassen. Andernfalls kann es zu einem Kabelbrand und im schlimmsten Fall zu Personenschäden kommen.
Hinweis: Verwenden Sie unbedingt wasserdichte Kabelverbinder und Abklebungen!
Nachdem die körperliche Arbeit getan ist, gibt es noch einige Formalitäten zu erledigen. Neben der Anmeldung beim Netzbetreiber ist die Registrierung bei der Bundesnetzagentur gesetzlich vorgeschrieben. Beides ist online möglich. Alternativ hilft Ihnen ein Elektrofachbetrieb dabei.
Nützliche Tipps und Tricks für die Eigenmontage:
Üblicherweise ist Ihre Photovoltaikanlage durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Bei einer Eigenmontage kann der Versicherungsschutz jedoch eingeschränkt sein oder sogar komplett erlischen.
Daher könnten Sie in Erwägung ziehen, eine vorübergehende Montageversicherung abzuschließen. Diese erfasst eventuelle Schäden am Haus und an der Anlage während der Montage.
Stellen Sie sicher, dass Sie das erforderliche Werkzeug und die passende Schutzausrüstung haben. Unverzichtbar sind ein Helm, Handschuhe und eine Schutzbrille. Klettergeschirr, Sicherungsseile und Haken können ebenfalls nützlich sein.
Wir empfehlen zudem immer mietbare Baugerüste oder einen Schrägaufzug.
Achtung: Vermeiden Sie Arbeiten auf einem nassen Dach, da die Sturzgefahr hier deutlich höher ist!
Nachdem Sie nun wissen, wie man eine Solaranlage selbst anschließt, schauen wir uns zum Abschluss noch einmal den Kostenpunkt genauer an.
Die Kosten der Montage betragen etwa 15 bis 20 % der Gesamtkosten einer PV-Anlage, wenn Sie sich für einen Fachbetrieb entscheiden. In unserem Rechenbeispiel gehen wir von einer durchschnittlichen 8 kWp Photovoltaikanlage aus.
Kostenpunkt | Installieren lassen | Selber installieren |
---|---|---|
Solaranlage (ohne Speicher) | 11.000 € | 11.000 € |
Einbau | 2.000 € | 0 € |
Elektriker | 500 € | 0 € |
Werkzeug/ Ausrüstung | 300 € | 0 € |
Gerüst | 1.000 € | 1.000 € |
Gesamtkosten | 14.800 € | 12.000 |
Wir weisen darauf hin, dass unser Kostenvergleich lediglich eine grobe Schätzung ist. Vielleicht haben Sie weite Teile der benötigten Ausrüstung bereits zuhause. Darüber hinaus kann der Preis für die Photovoltaikanlage etwas variieren, abhängig von den Solarmodulen, die Sie auswählen.
Viel Spielraum ist hier in der Regel jedoch nicht. Außerdem beziehen Fachbetriebe ihre Module zu Großhandelspreisen. Aus unserer Sicht rentiert sich somit die Selbstmontage in Anbetracht des hohen Sicherheitsrisikos nicht.
Die Eigenmontage einer Solaranlage auf dem eigenen Dach ist eine Aufgabe, die man nicht leichtfertig angehen sollte. Die zugrundeliegende Technik ist komplex und das Arbeiten auf dem Dach mit Starkstrom birgt erhebliche Gefahren für Sie und andere.
Ein Fehler bei der Installation kann nicht nur zu Schäden am Dach und an der eigenen Person führen, sondern auch die Solaranlage selbst beschädigen.
Zudem darf der Anschluss an das öffentliche Stromnetz ohnehin nur von einer Elektrofachkraft vorgenommen werden.
Wenn Sie sich also als Dachdecker, Elektriker und Handwerker nicht wirklich auskennen, ist es sinnvoller, einen Fachbetrieb zu beauftragen. So können Sie auch sicher sein, dass die Herstellergarantie der Module nicht erlischt.