Eine PV-Unterkonstruktion ist ein wesentlicher Bestandteil einer Photovoltaikanlage, die auf einem Dach installiert wird. Als Schnittstelle zwischen Dach und Module ist sie dafür verantwortlich, die Solarmodule sicher und stabil auf dem Dach zu befestigen.
Außerdem gewährleistet sie eine optimale Ausrichtung, um den maximalen Solarertrag zu erwirtschaften.
Es gibt verschiedene Arten von Dächern, auf denen eine PV-Anlage installiert werden kann, wie z. B. Flachdächer, Schrägdächer, Dächer aus Reet, Bitumen, Blech, anderen Metallen und viele mehr.
Jede Art von Dach erfordert jedoch eine spezielle PV-Unterkonstruktion, um die Solarpaneele sicher und effektiv zu befestigen.
In diesem Artikel lesen Sie, welche Arten es für die einzelnen Dächer genau gibt, welche Komponenten sie aufweisen, wie sie befestigt werden und wie hoch die Kosten in etwa ausfallen.
Los gehts!
Die meisten Unterkonstruktionen für PV-Anlagen setzen sich aus Dachhaken, Tellerkopfschrauben, Klemmen und Aluminiumschienen zusammen. Je nach Art des Daches unterscheiden sich die Komponenten jedoch in ihrer Anzahl, Form und Art.
Unser Tipp:
Anstatt alle Kompontenten (Schrauben, Schienen, Klemmen, Halterungen etc.) einzeln zu kaufen, ist es viel einfacher, ein komplettes Montageset auszuwählen. Für jede Dachart gibt es vorgefertigte Montagesets, die alle notwendigen Komponenten enthalten.
Sofern Sie Ihre PV-Anlage nicht individuell zusammenstellen und die Solaranlage selbst installieren, behinhaltet Ihre gekaufte Anlage fast immer ein Komplettpaket aus Wechselrichter, Verkabelung und eben auch der Unterkonstruktion inkl. allen notwendigen Komponenten.
Selbst die Montage wird fachgerecht durchgeführt, was wir für Ihre Sicherheit und die Garantieleistung der Anlage stark empfehlen.
Somit müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass die Unterkonstruktion nicht passt. Holen Sie sich einfach ein paar Angebote und eine kostenfreie Beratung ein, um die Details mit den Solarteuren zu besprechen.
Es gibt eine Vielzahl von Photovoltaik-Unterkonstruktionen auf dem Markt, die speziell für Ziegeldächer entwickelt wurden. Diese große Auswahl kommt daher, dass PV-Anlagen vor allem auf Einfamilienhäusern installiert werden, die hauptsächlich Ziegeldächer besitzen.
Um eine PV-Anlage Solaranlagen auf diesen Dächern zu befestigen, werden zunächst die Dachhaken mit den Dachbalken verschraubt. Anschließend wird ein Stück des Ziegels mit einem Winkelschleifer abgeschliffen oder gar entfernt, um den Haken zu befestigen.
Die Metallschienen werden dann an die Haken angebracht, um die Solarmodule zu fixieren.
Ein typisches Ziegeldach-Montageset beinhaltet die folgenden Komponenten:
Bei Photovoltaik für Flachdächer können die Module entweder aufgeständert oder flach aufliegend montiert werden.
Die flach aufliegende Methode wird jedoch nur selten eingesetzt, da sie zwei deutliche Nachteile hat:
Zum einen sind die Module nicht optimal ausgerichtet, um den maximalen Solarertrag zu erwirtschaften. Zum anderen findet so die Selbstreinigung durch den Regen nicht statt. Blätter, Nadeln und Schmutz müssen dann regelmäßig selbst entfernt werden.
Daher wird die Aufständerung in den allermeisten Fällen gewählt. Anders als bei Schrägdächern können die Module hier in jedem erdenklichen Winkel aufgestellt werden. Somit wird der Solarertrag maximiert.
Für die Aufständerung werden zwei verschiedene Typen von Unterkonstruktionen verwendet.
Einige werden im Dach selbst befestigt und wie bei Satteldächern fest verschraubt. Andere werden einfach nur auf das Dach aufgestellt und die Beine der Konstruktion mit hohem Gewicht beschwert, sodass sich die Anlage nicht bewegen kann.
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile:
Die feste Verschraubung sorgt zwar für einen garantiert festen Halt, allerdings kann die Dachdurchdringung bei Unvorsicht zu Wasserschäden führen. Die einfache Beschwerung lässt das Dach intakt, doch sorgt auf für signifikant mehr Gewicht.
Ein typisches Ziegeldach-Montageset beinhaltet die folgenden Komponenten:
Prüfen Sie vor einer Installation unbedingt die Statik und das maximal zulässige Gewicht Ihres Flachdachs! Achten Sie auch darauf, einen erfahrenen Solarteur zu beauftragen und holen Sie sich im Zweifel mehrere Angebote ein.
Weitere Infos zur PV-Installation auf Flachdächern lesen Sie hier.
Auch wenn die große Mehrheit aller Dächer mit Ziegeln belegt werden, so gibt es dennoch ein paar Ausnahmen. Wenn Sie ein Bitumendach besitzen, ist die Installation einer PV-Anlage ebenfalls möglich.
Dafür werden Metallschienen durch Befestigungsschrauben am Dach montiert. Genauer werden sie in die unterhalb der Bitumenschicht liegende Holzschalung geschraubt. Im Anschluss werden die PV-Module mittels Modulklemmen auf den Metallschienen fixiert.
Auch wenn das Prinzip der Montage dasselbe ist wie bei einem Ziegeldach, sind die Befestitungskomponenten deutlich anders.
Ein typisches Bitumendach-Montageset beinhaltet die folgenden Komponenten:
Unterkonstruktionen für Trapezblechdächer lassen sich sehr schnell installieren, da hierfür keine Dachhaken benötigt werden. Stattdessen werden die Modulprofile direkt am Trapezblech fixiert. Dafür werden entweder selbstschneidende Schrauben oder Nieten eingesetzt.
Ein typisches Blechdach-Montageset beinhaltet die folgenden Komponenten:
Bei Freiflächenanlagen wird momentan nur eine einzige Montageart verwendet. Die Module werden via Pfostensystem in der Erde verankert und im optimalen Winkel aufgeständert. Manchmal wird dafür ein Betonfundament eingesetzt, oft reicht es jedoch, die Pfähle tief in die Erde zu bringen.
Im Anschluss werden die Metallschienen an den Pfosten befestigt und die Module an die Schienen angebracht.
Ein typisches Freiflächen-Montagesystem beinhaltet die folgenden Komponenten:
Die Kosten der PV-Unterkonstruktion sind proportional zur Anlagengröße. Je größer die PV-Anlage und je mehr Module installiert werden, desto mehr Material ist in der Unterkonstruktion notwendig.
Eine Faustregel:
Die Unterkonstruktion einer PV-Anlage kostet in etwa knapp 10 % der Gesamtkosten (ohne Stromspeicher).
Wenn eine 10 kWp Anlage also 12.000 € kosten soll, liegen die Kosten der Unterkonstruktion bei etwa 1.000 €.
Je nach Hersteller, Dachart und Angebot können die Preise jedoch variieren. In diesem Beispiel könnten die Kosten auch irgendwo zwischen 700 € und 1.200 € liegen.
Wenn Sie sich Kosten sparen möchten und handwerklich begabt sind, können Sie auch unter Umständen Ihre PV-Unterkonstruktion selbst bauen.
Dadurch, dass es hier zu keinen Berührungspunkten mit der Elektrik oder den tatsächlichen Modulen kommt, ist das Risiko gering. Beachten Sie aber, dass die meisten Solarteure nur schlüsselfertige PV-Anlagen verkaufen.
Achten Sie unbedingt auf den korrekten Abstand der Schienen! Die Hersteller machen genaue Angaben zur Position und Distanz der Schienen. Wenn diese missachtet werden, drohen Garantieverlust und sogar Schäden.
Sorgen Sie für eine exakt gerade Ausrichtung der Schienen. Messen Sie lieber ein paar Male mehr nach und stellen Sie sicher, dass die Schienen auf den Millimeter genau richtig montiert werden. Andernfalls könnten Ihre Module schief oder ungleichmäßig montiert ausfallen, was optisch sehr unschön sein kann.
Stellen Sie sicher, dass die Abdichtung 100 % sitzt. Vor allem bei Montagesystemen, die in das Dach selbst geschraubt werden, ist dieser Punkt enorm wichtig. Sonst riskieren Sie Feuchtigkeit oder Wasserschäden im Dach.
Achten Sie auf die korrekte Position der Dachhaken. Diese sollten keinesfalls auf den unteren Ziegeln aufliegen, da diese durch den Druck kaputtgehen können.
Bei der Installation sollten Sie unbedingt Dachschäden vermeiden. Selbst durch kleine Haarrisse in Dachziegeln kann Wasser ins Innere gelangen.
Auch wenn es auf dem Markt eine Vielzahl an Anbietern gibt – nur wenige sind renommiert und vertrauenswürdig. Die bekanntesten Hersteller von Unterkonstruktion-Komponenten sind die folgenden:
PV-Unterkonstruktionen sind ein Kernelement einer PV-Anlage. Sie müssen in der Lage sein, die Belastungen durch Wind und Schnee standzuhalten und dennoch flexibel genug sein, um sich den Bewegungen des Dachs anzupassen.
Sie sollten auch so gestaltet sein, dass sie eine optimale Ausrichtung der Solarmodule ermöglichen, um den Solarertrag zu maximieren.
Auch wenn Sie in einigen Fällen Ihre Unterkonstruktion selbst bauen können, lohnt es sich aus Garantiegründen oft, dies durch einen Solarteur erledigen zu lassen. Sorgen Sie bei der Auswahl der Materialien auf einen renommierten Hersteller mit jahrelanger Erfahrung und guter Garantieleistung.