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PV-Modul Größe: Alle Maße, Daten & Gängige Typen

PV-Modul Größe: Alle Maße, Daten & Gängige Typen

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
18.11.2024

Deutschland will grüner werden. Ein Weg zu diesem Ziel sind Photovoltaikanlagen auf Dächern wie Ihrem. Vielleicht haben auch Sie mit dem Gedanken gespielt, PV-Module auf Ihrem Eigenheim zu installieren.

Um zu prüfen, wie viele Solarmodule überhaupt auf Ihr Dach passen, brauchen Sie jedoch erst mal die Grundmaße und Größenangaben.

Wir zeigen Ihnen hier, wie sich Solarmodule in der Größe unterscheiden, was durchschnittliche Angaben sind und was Sie vor dem Kauf beachten müssen.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick:

Die durchschnittliche Größe eines PV-Moduls beträgt aktuell 1.722 mm x 1.134 mm und damit 1,95 m². Bei dieser Größe können Sie mit einer Leistung von etwa 400 Watt rechnen.

Bei Privathäusern kommen vor allem zwei PV-Modul Größen zum Einsatz:

  • 1755 mm x 1038 mm (1,82 m²) – M6-Wafer
  • 1722 mm x 1134 mm (1,95 m²) – M10-Wafer

Wenn man nicht in der Branche direkt arbeitet, scheinen sich PV-Module nicht wirklich von einander zu unterscheiden. Auf die folgenden Eckpunkte kommt es beim Kauf jedoch an:

Mit diesem Wissen sind Sie gut gerüstet, wenn Sie das Gespräch mit einem PV- Fachmann suchen.

Was ist ein PV-Modul?

Photovoltaikmodule, kurz PV-Module, sind das eigentliche Kernstück einer PV-Anlage.

Sie fassen einzelne Solarzellen zusammen, welche im Einzelnen dafür verantwortlich sind, dass aus Sonnenlicht nutzbarer Strom gewonnen wird. Mehrere PV-Module zusammengeschaltet ergeben dann zusammen mit anderen Komponenten (wie z. B. dem Wechselrichter) eine PV-Anlage.

Die Maße eines Solarmoduls grafisch erklärt.

Wie funktioniert eine Solarzelle?

Solarzellen sind meistens aus dem Halbleiter Silizium gefertigt, dessen Leitfähigkeit bei hohen Temperaturen oder Lichtzufuhr angeregt wird.

Fällt nun Sonnenlicht auf die Solarzelle, so wandern Elektronen aus der obersten, negativ-dotierten Siliziumschicht durch die Grenzschicht in die positiv-dotierte Schicht. Diese bildet die unterste der insgesamt drei Schichten innerhalb der Solarzelle und ist durch einen Elektronenmangel gekennzeichnet.

Die Bewegung der Elektronen, ausgelöst durch den Kontakt mit einer Lichtquelle, entspricht einem Stromfluss.

Wie groß sind PV-Module?

Die Größe von PV-Modulen unterliegt keinem festgelegten Standard. Stattdessen wird sie durch die Anzahl der Zellen bestimmt. Als Konsequenz waren Modulmaße lange Zeit nicht einheitlich und den Herstellern wurde in Bezug auf Design und Modulgröße freie Wahl gelassen.

Mitte der 1990er lag die Größe der meisten Solarmodule bei ca. 120 cm x 60 cm. Im Laufe der Zeit wurden jedoch immer größere Module nachgefragt, weswegen die Produzenten schnell nachziehen mussten. Die Folge waren diverse PV-Module und PV-Systeme, welche herstellerübergreifend nicht miteinander kombinierbar waren.

2017 konnten einige PV-Hersteller endlich eine Art Branchenstandard durchsetzen, um unter anderem die Herstellungskosten durch die Nutzung derselben Produktionsstraßen zu senken. Daran orientiert sich mittlerweile ein Großteil der Anbieter, was auch den Kunden zugutekommt.

Interessant zu wissen: Beim Branchenstandard von 2017 geht es jedoch nicht um die Größe der Solarmodule an sich. Stattdessen beschreibt er die Position der Montagebohrungen, und somit eine standardisierte Rahmengröße.

Die branchenübliche Montagemaße haben wir Ihnen in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Modultyp 60 Zellen 72 Zellen
Modul-
Größe
165 cm x 100 cm 200 cm x 100 cm
Montageloch-Distanz
(Lange Seite)
99 cm 130 cm
Montageloch-Distanz
(Kurze Seite)
95 cm 95 cm
Montageloch-
Größe
9 x 14 mm 9 x 14 mm

Die meisten PV-Module auf privaten Hausdächern umfassen 60 Solarzellen. Dabei handelt es sich im Regelfall um sogenannte 6-Zoll-Zellen, bei der jede Zelle 156 mm x 156 mm groß ist. Dabei werden die Zellen in sechs Spalten und zehn Reihen angeordnet.

Da sich die Zellen bei Wärme ausdehnen, müssen gewisse Abstandsrichtlinien innerhalb des Moduls eingehalten werden. Folglich kann man bei einem PV-Modul mit 60 Zellen eine Größe von 165 cm x 100 cm erwarten. Daneben gibt es auf dem Markt auch viele PV-Module mit 36, 48, 54 oder 72 Zellen im Angebot.

Modulgröße nach Anzahl der Zellen:

Anzahl
Zellen
Verteilung
Zellen
Modulgröße
(cm x cm)
38 4 x 9 150 x 69
48 4 x 9 132 x 100
54 6 x 9 148 x 100
60 6 x 10 165 x 100
72 6 x 12 200 x 100

Doch bedeutet ein größeres PV-Modul auch automatisch mehr Leistung, ergo mehr Strom? Nicht unbedingt. Die Leistung hängt nämlich vor allem von dem Zelltyp ab. Schauen wir uns im nächsten Schritte also die Leistung genauer an.

Zusammenhang zwischen Größe und Leistung

Nachdem Sie nun alles Wichtige über die Größe von PV-Modulen wissen, können Sie jetzt die Leistungsfrage in Angriff nehmen. Fakt ist, dass die beiden Punkte miteinander zusammenhängen.

Die Leistung eines Solarmoduls hängt dabei jedoch nicht nur von der Größe ab. Den gößten Einfluss auf die Leistung haben tatsächlich die Zellen innerhalb des Moduls.

Um das beste Modul für Ihre individuelle Situation zu finden, müssen sich die folgende Frage stellen: Wie viel kWp (Kilowatt Peak) brauche ich eigentlich?

Dafür sollten Sie zunächst Ihren Stromverbrauch und Ihre wirtschaftliche Situation erfassen. Anschließend empfiehlt es sich, alle Daten mit einem Fachmann für Solarenergie zu besprechen.

Hinweis:

Bei Einfamilienhäusern ist die verfügbare Dachfläche oft der limitierende Faktor. Sie können leider nicht unbegrenzt viele Module installieren, weshalb der Solarertrag der Anlage vor allem durch die Modulleistung maximiert werden muss.

Die wichtigste Kennzahl für die Leistung eines PV-Moduls ist der Wirkungsgrad. Dieser beschreibt, wie effizient die Solarzellen eines Moduls einfallendes Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. A

Außerdem beeinflusst er die Rendite Ihrer PV-Anlage. Je höher der Wirkungsgrade, desto höher die Leistung Ihrer PV-Module und desto schneller können Sie die Anschaffungskosten amortisieren.

Anzahl
Zellen
Ver-
Teilung
Modul-
Größe*
Leistung**
38 4 x 9 150 x 69 200
48 4 x 9 132 x 100 260
54 6 x 9 148 x 100 290
60 6 x 10 165 x 100 330
72 6 x 12 200 x 100 410
120 (HZ)*** 6 x 20 170 x 100 350
*cm
**Wp
***Halbzellen

Wie Sie der Tabelle entnehmen können, nimmt mit zunehmender Größe natürlich auch die Leistung der PV-Module zu.

Doch Vorsicht: Größere Module bedeuten nicht unbedingt einen höheren Solarertrag. Die Dachfläche ist begrenzt und ob Sie 20 große oder 30 kleine Module installieren, ist am Ende egal. Der wichtigste Faktor ist und bleibt der Wirkungsgrad und damit die maximale Leistung pro qm.

Wie Sie bereits davor gelesen haben, hängt die Leistung eines Moduls vor allem auch vom Zelltypen ab. Was das konkret heißt, zeigen wir Ihnen hier: 

Welche Zelltypen gibt es bei PV-Modulen?

Verschiedene PV-Zellen aufeinander gestapelt.

Dünnschichtmodule sind PV-Module, deren extrem dünnen Solarzellen in erster Linie aus amorphem Silizium hergestellt sind. Das Silizium wird zusammen mit weiteren benötigten Halbleiterwerkstoffen auf ein Trägermaterial aufgedampft, sodass die Dicke der Schicht nur ca. ein Mikrometer beträgt.

Anzumerken ist, dass Dünnschichtmodule zwar besonders leicht im Gewicht, wärmerobust und auch günstig in der Herstellung sind, dafür können sie aber in Bezug auf den Wirkungsgrad nicht mit den anderen PV-Modul-Typen mithalten.

Aufgrund des niedrigeren Wirkungsgrads, muss mehr Fläche mit Dünnschichtmodulen belegt werden, um auf dieselbe Leistung zu kommen. Da die Dachflächen jedoch begrenzt sind, sind Dünnschichtmodule somit für Privatverbraucher in der Regel nicht geeignet. 

Stattdessen werden hauptsächlich polykristalline und monokristallineZellen eingesetzt. Beide Arten sind in ihrem Aufbau identisch. Dennoch gibt es entscheidende Unterschiede, die Sie bei Ihrer Entscheidung beachten sollten:

  • Monozellen können schwächere Lichteinstrahlung deutlich effektiver aufnehmen und verarbeiten. 
  • Dadurch haben Monozellen eine etwas höhere Leistung als Polyzellen bei gleicher Zellengröße.
  • Der höhere Wirkungsgrad von Monozellen von 20 – 30 % macht sich aber auch preislich bemerkbar.
  • Polyzellen verlieren bei bei steigender Temperatur weniger Leistung als Monozellen. Dennoch können sie mit Dünnschichtmodulen in diesem Punkt immer noch nicht ganz mithalten.
  • Optisch lassen sich Monomodule anhand ihrer stark abgerundeten Ecken und schwarzen Farbe unterscheiden.
  • Markant für Polyzellen ist ihre marmorierte Zellstruktur und eine eher bläuliche Farbe.

Die Größe von 300 Watt Modulen

Obwohl 300-Watt Module mittlerweile nicht mehr dem Standard entsprechen, gibt es dennoch einige Panels auf dem Markt, die zwischen 300 und 400 Watt Leistung aufweisen. Diese Module sind meist kleiner und auf die Fläche berechnet etwas weniger leistungsstark als 400- und 500-Watt Module.

Modul Leistung* Größe** Anordnung***
Solarwatt Vision 60M 310 1680 x 990 60 VZ (6x10)
Jinko Tiger N-Type 60TR 375 1692 x 1029 120 HZ (6x20)
Longi LR4-60HIH 370 1755 x 1038 120 HZ (6x20)
Meyer Burger Black 390 1767 x 1041 120 HZ (6x20)
*Wp
**mm x mm
***VZ = Vollzellen; HZ = Halbzellen

Die Größe von 400 Watt Modulen

400-Watt Module sind die im Privatbereich am häufigsten verbauten PV-Module.

Modul Leistung* Größe** Anordnung***
Trina Solar Vertex S TSM-DE09.05 400 1754 x 1096 120 HZ (5x24)
MAXEON 3 400 1690 x 1046 104 HZ (8x13)
Meyer Burger White 400 1767 x 1041 120 HZ (6x20)
IBC Solar MonoSol MS10-HC 435 1722 x 1134 108 HZ (6x18)
REC Alpha 72 450 2063 x 1026 144 HZ (6x24)
*Wp
** mm x mm
***HZ = Halbzellen

Die Größe von 500 Watt Modulen

500-Watt Module eignen sich aufgrund Ihrer Größe eher für den gewerblichen Einsatz wie zum Beispiel in Solarparks oder auf Dächern von Lagerhallen, Schwimmbädern oder Scheunen.

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Modul Leistung* Größe** Anordnung***
Sonnenstromfabrik Sapphire M132 500 2110 x 1145 132 HZ
(6x22)
Canadian Solar HiKu6 CS6W 550 2278 x 1134 144 HZ
(6x24)
Jinko Tiger Pro 72HC 550 2234 x 1134 144 HZ
(6x24)
Viessmann VITOVOLT 300 M WI 550 2384 x 1096 345 SZ
(23x15)
Suntech Ultra V Pro 575 2278 x 1134 144 HZ
(6x24)
*Wp
** mm x mm
***HZ = Halbzellen; SZ = Schindelzellen

Die Größe von 600 Watt Modulen

600-Watt Module sind auf dem Markt äußerst selten anzutreffen. Grund dafür ist, dass sie überdimensioniert sind und nicht ganz so flexibel eingesetzt werden können wie die kleineren 400-Watt Module.

Modul Leistung* Größe** Anordnung***
Canadian Solar BiHiKu7 CS7L 600 2172 x 1303 120 HZ (6x20)
Jinko Solar Tiger Neo N-type 78HL4-(V) 615 2465 x 1134 156 HZ (6x26)
Suntech Power Ultra V Pro Plus 630 2441 x 1134 156 HZ (6x26)
Suntech Power Ultra X Plus Bifacial 660 2384 x 1303 132 HZ (6x22)
Luxor ECO LINE HALF CELL M132 670 2384 x 1303 132 HZ (6x22)
*Wp
** mm x mm
***HZ = Halbzellen

Wie viele Module passen auf mein Dach?

Wenn Sie sich für ein bestimmtes PV-Modul entschieden haben und die Maße kennen, können Sie sehr einfach berechnen, wie viele Module auf Ihr Dach passen. Dafür müssen Sie nur die frei verfügbare Dachlfäche durch die Größe eines Solarmoduls teilen.

Hinweis: Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine grobe Schätzung. Durch Hindernisse auf dem Dach (Fenster, Schornsteine, Gauben etc.) sowie durch die Ausrichtung der Zellen in den einzelnen Modulen kann es sein, dass am Ende deutlich weniger Module installiert werden können.

Für eine genaue Berechnung wenden Sie sich am besten an einen Solarteur. Die Anfrage ist kostenlos und Sie erhalten unverbindlich eine Einschätzung der möglichen Modulzahl und des Solarertrags.

Einschätzung erhalten

Beispielrechnung:

Annahmen: 50 m² verfügbare Dachfläche und Solarmodule mit Größe von 1.722 mm x 1.134 mm und 400 Watt Leistung.

Modulgröße in m²: 1.722 m x 1,134 m = 1,95 m²

Maximale Modulanzahl: 50 m² / 1,95 m² = 25,6 Stück

Laut dieser Rechnung können somit maximal 25 PV-Module auf dem Dach installiert werden. Bei 25 Modulen je 400 Watt beträgt die Maximalleistung der Anlage 10.000 Watt (= 10 kWp).

Achtung: Als Faustregel zieht man oft noch 5–10 m² Dachfläche als Puffer ab, da bestimmte Abstände eingehalten werden müssen und es ggf. Hindernisse und Verschattungen gibt. Bei einer angenommenen Dachfläche von 40 m² kämen wir somit auf maximal 20 installierbare Module bei einer Gesamtleistung von 8 kWp.

Fazit

Bei der Wahl des richtigen Modultyps ist es am besten, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Denn neben der verfügbaren Fläche müssen weitere Kriterien wie Belastbarkeit des Dachs, Wirtschaftlichkeit, klimatische Bedingungen und andere regionale Besonderheiten berücksichtigt werden.

In der folgenden Übersicht finden Sie einen groben Überblick der benötigten Fläche je Zellenart und kWp:

Mono-
Zellen
Poly-
Zellen
Dünn-
Schicht
Leistung (kWp) 1 1 1
Benötigte Fläche (m²) 6–9 7–10 10–12

Wie viel Quadratmeter eine PV-Anlage am Ende wirklich benötigt, um die von Ihnen gewünschte Menge an Strom zu produzieren, hängt von der Bauweise und der Leistung der Solarmodule ab.

In diesem Beispiel muss Ihr Dach mindestens 60 m² aufweisen, damit eine monokristalline PV-Anlage bis zu 10 kWp Gesamtleistung erzielen kann.

Denken Sie bei der Kalkulation der vorhandenen Fläche auch an Abstände zu Nachbargebäuden, an Schornsteine und andere Objekte, die Schatten werfen.

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