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PV auf dem Garagendach und Carport: Lohnt es sich? Voraussetzungen, Kosten, Vorteile

PV auf dem Garagendach und Carport: Lohnt es sich? Voraussetzungen, Kosten, Vorteile

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
18.11.2024

Garagendächer und Carports bieten oft ungenutzte Flächen, die sich hervorragend für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen.

Der Platz wird sinnvoll genutzt, die Stromkosten sinken, und Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz. 

Doch lohnt sich eine solche Investition wirklich? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, und welche Kosten erwarten Sie? Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Aspekte.

Inhaltsverzeichnis

Warum Photovoltaik auf dem Garagendach?

Garagen und Carports stehen meist in der prallen Sonne und sind daher ideale Standorte für Solarmodule. Das Garagendach bietet oft genug Platz, um eine kleinere PV-Anlage zu installieren. 

Sie können den Eigenverbrauch decken, das E-Auto laden und mitunter Überschüsse produzieren, die ins Stromnetz eingespeist werden können. 

Wie hoch ist eigentlich Ihr Stromverbrauch?

Stromverbrauchsrechner

Kosten für PV-Anlage auf dem Garagendach

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage auf dem Garagen- oder Carportdach variieren je nach Größe und Ausführung der Anlage. Die wichtigsten Kostenpunkte sind:

  • Anschaffungskosten: Solarmodule sind der größte Kostenfaktor. Eine kleine Anlage mit 2 bis 3 kWp Leistung kostet inklusive Wechselrichter ca. 3.000 bis 6.000 Euro.
  • Installationskosten: Für die Montage auf einem Garagendach können Sie mit etwa 1.000 bis 2.000 Euro rechnen, je nach Aufwand und Dachkonstruktion.
  • Wechselrichter: Hier können Sie mit 1.000 bis 1.500 Euro rechnen.
  • Verkabelung und Zubehör: Kabel und Zubehör kosten je nach Qualität zwischen 900 bis 1.200 Euro.
  • Unterkonstruktion: Pro Stück kosten diese ca. 50 bis 60 Euro. Infos zu Preisen, Arten und Tipps für Unterkonstruktionen finden Sie hier.
  • Zusatzkosten: Sie wollen einen Stromspeicher? Abhängig von der Größe und der Technologie liegen die Kosten typischerweise bei etwa 800 bis 1.500 € pro kWh Speicherkapazität. 

Unser Tipp:
Wählen Sie einen Wechselrichter mit hohem Wirkungsgrad und passender Leistung für Ihre Anlage. Informieren Sie sich hier: Beste PV-Wechselrichter: Testsieger im Vergleich.

Für einen Haushalt wird häufig ein Speicher von 5 bis 10 kWh empfohlen, was zusätzliche Kosten von 4.000 bis 10.000 € verursachen könnte.

In der nachfolgenden Grafik können Sie eine beispielhafte Kostenaufstellung für eine 5 kWp PV-Anlage ohne Speicher einsehen. Die genauen Kosten hängen natürlich vom Anbieter und der Qualität der Komponenten ab.

Gesamtkosten = 8.730 €

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Dachgröße für eine Solaranlage auf dem Garagendach

Die Größe des Dachs hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. dem notwendigen Modulabstand ab. Hier sind die wichtigsten Punkte einfach erklärt:

Leistungsbedarf

  • Wie viel Strom brauchen Sie? Eine Anlage mit 1 kWp kann etwa 800 bis 1.000 kWh pro Jahr erzeugen. 
  • Standardmodule liefern in der Regel 370–420 Wp. Unsere Solarmodul-Testsieger sind hier zu finden.

Modulgröße

  • Standardmodule haben in der Regel eine Größe von etwa 1,6 m². 
  • Dachfläche: Für 1 kWp benötigen Sie etwa 6 bis 10 m² Dachfläche. Wenn Sie also eine 5 kWp-Anlage wollen, brauchen Sie etwa 40 bis 50 m².

Dachform

  • Schrägdach: Module werden parallel zur Dachfläche montiert. Weniger Modulabstand ist nötig, da nur geringe Verschattung. Somit ist die benötigte Fläche geringer.
  • Flachdächer: Die Module müssen im optimalen Winkel aufgestellt werden, um die Sonneneinstrahlung zu maximieren. Ausreichender Abstand verhindert Schattenwurf, was die benötigte Fläche vergrößert. 

Mehr dazu hier im Artikel: Photovoltaik fürs Flachdach – So funktioniert’s!

In der Tabelle sehen Sie die benötigte Fläche auf dem Schräg- oder Flachdach je nach Leistung.

Leistung
(kWp)
Flach-
Dach*
Schräg-
Dach*
3 34 30
4 40 32
5 50 40
6 60 48
7 70 56
* in m²

Auf einem Flachdach können Sie den Neigungswinkel und die Ausrichtung der Solarmodule flexibel anpassen.
Optimal sind 30 bis 35 Grad bei Südausrichtung. Bei einer Ost-West-Ausrichtung empfiehlt sich ein flacherer Winkel von 10 bis 15 Grad, um die Sonne morgens, abends und im Winter besser zu nutzen.

Inwiefern sich der Neigungswinkel der Solarmodule auf dem Garagendach oder Ihrem Carport auf den PV-Ertrag letztlich auswirkt, sehen Sie in dieser Tabelle: 

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DACHAUSRICHTUNG
Süd Südost/ Südwest Ost/ West Nordost/ Nordwest Nord
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
DACHNEIGUNG 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87%
10° 93% 93% 93% 92% 92% 91% 90% 89% 88% 86% 85% 84% 83% 81% 81% 80% 79% 79% 79%
20° 97% 97% 97% 96% 95% 93% 91% 89% 87% 85% 82% 80% 77% 75% 73% 71% 70% 70% 70%
30° 100% 99% 99% 97% 96% 94% 91% 88% 85% 82% 79% 75% 72% 69% 66% 64% 62% 61% 61%
40° 100% 99% 99% 97% 95% 93% 90% 86% 83% 79% 75% 71% 67% 63% 59% 56% 54% 52% 52%
50° 98% 97% 96% 95% 93% 90% 87% 83% 79% 75% 70% 66% 61% 56% 52% 48% 45% 44% 43%
60° 94% 93% 92% 91% 88% 85% 82% 78% 74% 70% 65% 60% 55% 50% 46% 41% 38% 36% 35%
70° 88% 87% 86% 85% 82% 79% 76% 72% 68% 63% 58% 54% 49% 44% 39% 35% 32% 29% 28%
80° 80% 79% 78% 77% 75% 72% 68% 65% 61% 56% 51% 47% 42% 37% 33% 29% 26% 24% 23%
90° 69% 69% 69% 67% 65% 63% 60% 56% 53% 48% 44% 40% 35% 31% 27% 24% 21% 19% 18%

Voraussetzungen für die Installation

Statische Sicherheit

Stellen Sie sicher, dass das Garagendach eine ausreichende Tragfähigkeit besitzt. Eine Statikprüfung durch einen Fachmann wird dringend empfohlen, um das Gewicht der Solarmodule und Montagesysteme sicher zu tragen.

Dachkonstruktion

Je nach Material der Dachkonstruktion (Holz, Beton usw.) kann die Stabilität variieren. Achten Sie besonders auf die Konstruktion, da diese direkten Einfluss auf die Installation hat.

Dachausrichtung und Neigung

Die optimale Ausrichtung für Solarmodule ist nach Süden (ideal zw. 30 und 40 Grad). Alternativen wie Ost- oder Westausrichtung eignen sich, wenn Strom zu unterschiedlichen Tageszeiten benötigt wird. Flachdächer erfordern spezielle Aufständerungen, um diesen Winkel zu erreichen.

Verschattungsfreiheit

Vermeiden Sie, dass Bäume, Gebäude oder andere Strukturen Schatten auf die Solarmodule werfen. Eine detaillierte Analyse des Sonnenverlaufs hilft dabei, die beste Positionierung sicherzustellen.

Genehmigungen und rechtliche Aspekte

In den meisten Fällen ist keine spezielle Baugenehmigung für Photovoltaikanlagen auf Garagendächern erforderlich, es sei denn, das Gebäude steht unter Denkmalschutz oder befindet sich in einer besonderen Bauzone. Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Bauamt.

Lohnt sich die Investition?

Eine Photovoltaikanlage auf dem Carport- oder Garagendach kann sich aus verschiedenen Gründen lohnen:

  1. Stromkosten senken: Sie können einen Teil Ihres Strombedarfs selbst decken und sind weniger abhängig von steigenden Strompreisen.
  2. Umweltschutz: Sie produzieren umweltfreundlichen Strom und tragen so zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei.
  3. Einspeisevergütung: Überschüssigen Strom können Sie ins öffentliche Stromnetz einspeisen und erhalten dafür eine Vergütung. 
  4. Amortisationszeit: Die Amortisationszeit einer PV-Anlage auf dem Garagendach liegt in der Regel zwischen 8 und 12 Jahren. 
  5. Fördermöglichkeiten: Ein zentraler Förderweg ist der KfW-Kredit 270. Er bietet zinsgünstige Darlehen für den Kauf und die Installation von PV-Anlagen.
  6. E-Autos: Besitzer von E-Autos sparen erheblich an Stromkosten, indem sie ihr Auto zuhause laden.

PV-Anlage auf Carport und Garage: Laden Sie Ihr E-Auto zuhause

Die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einer Ladestation für Elektroautos bietet die ideale Möglichkeit, Stromkosten zu senken. 

Eine 5 kWp PV-Anlage liefert jährlich 4.000 bis 5.000 kWh Strom. Das ist genug, um ein Elektroauto für bis zu 30.000 km im Jahr zu laden (bei 15 kWh/ 100 km).

An Normalladestationen zahlen Sie in der Regel zwischen 25 und 40 ct/ kWh. An Schnellladestationen liegen die Preise höher, meist zwischen 35 und 50 ct/ kWh.
Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 15 kWh/ 100 km ergeben sich somit Kosten von 3,75 bis 7,50 € für 100 gefahrene Kilometer.

Eine dafür notwendige Wallbox, die oft direkt bei Photovoltaik-Anbietern im Set enthalten ist, stellt die Verbindung zwischen der Solaranlage und dem Fahrzeug her. Wichtig ist, dass die Wallbox kompatibel mit der Photovoltaikanlage und dem Elektroauto ist. 

Grafik eines Autos, das mit Solarenergie betrieben wird und ein Geldbeutel mit Eurosymbol.

Vergleich: PV-Anlage auf dem Haus- vs. Garagendach

Nicht immer ist eine PV-Anlage auf dem Hausdach die einzige oder gar beste Lösung. Einen kurzen Überblick haben wir zu den wesentlichen Unterscheidungsmerkmalen zusammengestellt. 

Aspekt PV-Anlage Haus-
Dach
PV-Anlage Garagen-
Dach
Fläche ✅ Größere Fläche,
höhere Modul-
Anzahl
❌ Kleinere Fläche,
begrenzte Modul-
Anzahl
Kosten ❌ Höhere Montage-, Erwerbs-
Kosten
✅ Geringere Montage-, Erwerbs-
Kosten
Statische Anforderungen ❌ Höher ✅ Geringer
Ausrichtung ✅ Oft flexibel ❌ Meist weniger flexibel
Sonnen-
Einstrahlung
✅ Oft weniger Verschattung, effizienter ❌ Meist umliegende Gebäude, Bäume
Zugäng-
Lichkeit
❌ Schwierigere Wartung und Reinigung ✅ Leichter zugänglich für Wartung
Genehmigung ❌ Manchmal nötig ✅ Selten nötig
Wirtschaft-
lichkeit
✅ Höhere Erträge durch mehr Leistung ✅ Geringere Investition
Ästhetik ❌ Kann das Hausbild verändern ✅ Beeinflusst das Hausbild kaum
Nutzen ✅ Eigen-
Versorgung und Einspeisung
✅ Eigen-
Verbrauch, E-Auto-Ladung u. a. elektr. Geräte

Fazit

Eine Photovoltaikanlage auf dem Garagendach oder Carport ist eine smarte Investition, die sich sowohl für die Umwelt als auch für Ihren Geldbeutel auszahlt.

Sie senken Ihre Stromkosten, machen sich unabhängiger von den Energieversorgern und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz. 

Mit der richtigen Planung und Beratung durch Experten stellen Sie sicher, dass Ihre PV-Anlage richtig installiert wird und Ihr ganzes Potenzial ausschöpfen kann.

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